Früher - Heute - Morgen | Medien an Weihnachten im Wandel der Zeit
Dieser Beitrag ist Teil der neugeschaffenen Adventsparade von „SCHAU HIN! Was dein Kind mit Medien macht“. Vom 1. bis zum 24.12. gibt es in dem digitalen Adventskalender interessante, weihnachtliche Medientipps und Hinweise für Familien. An den Adventsdienstagen könnt ihr tolle Blogbeiträge zum Thema „Digitale Medien zu Weihnachten“ lesen. Mein Beitrag darf das 22. Türchen füllen.
DER GEIST DER VERGANGENHEIT
Im Grundschulalter hatte ich 2 ganz besondere Lieblingsweihnachtsbücher. Diese stellte ich immer an Weihnachten raus. Die Bücher waren so schön illustriert und gaben mir so viel Anregungen zum Basteln und auch ein Plätzchenrezept nutze ich bis heute. Ähnlich wie die Bücher hatte ich auch Lieblingshörspiele noch in Form von Kassetten. Dazu gehörte eine Geschichte vom Dresdner Striezelmarkt und die Weihnachtsgans Auguste. Ich weiß nicht wie oft ich diese Geschichten gehört habe ich kann sie heute noch mitsprechen.
Ich als kleines Mädchen ca. 1995 |
DER GEIST DER GEGENWART
Und dann wurde ich Mama und wollte unbedingt dieses Gefühl meinen Kindern weitergeben. Ich wollte mit ihnen genauso wertvolle Momente kreieren, ihnen die Geschichten weitergeben. Also wurden aus den Kassetten CD´s (die Kassette der Weihnachtsgans Auguste wurde leider von unserer Katze zerfressen). Ich habe es geschafft, dass meine Lieblingsgeschichten auch die meiner Kinder wurden und es kamen noch mehr dazu. Weitere Bücher und CD´s. Vom Striezelmarkt sammeln wir inzwischen die Geschichten. Zum Standard Weihnachtsprogramm gehören natürlich auch die DEFA-Märchen „Frau Holle“ und „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“, die ich selbstverständlich auch schon als Kind mochte. Die haben wir inzwischen auf Blue Ray.Schallplatten werden bei uns gern gehört |
Wenn ich so darüber nachdenke sind wir da noch ganz schön altmodisch was die digitalen Medien betrifft, wobei das für mich Traditionen sind und ja manchmal flippen wir in der Küche aus und lassen die X-Mas Spotify Playlist in der Küche laut laufen, aber das kommt alles nicht an die Schallplatte von Frank Schöbel „Weihnachten in Familie“ heran.
In diesem Jahr haben wir etwas mehr Digitalisierung erfahren. Wir lassen Filme jetzt über Streamingdienste laufen und füllen unsere diversen Status der sozialen Medien mit Adventsgrüßen. Das jährliche Weihnachtssingen der Familie in der Kirche muss ausfallen, darum wird eine Whatsapp Gruppe mit musikalischen Heimeinlagen befüllt und alle freuen sich. Auch der Weihnachtsmann schickt inzwischen Videobotschaften, er geht mit der Zeit und trotzdem schreiben, zumindest meine Kinder, nach wie vor den guten, alten Wunschzettel per Hand und wir schicken ihn mit der Post. Weihnachtliche Videos auf TikTok sind dazu gekommen, aber da tobe ich mich eher aus seit dem ersten Lockdown.
Aus der Not sind in diesem Jahr die digitalen Weihnachtsmärkte entstanden, das war schon schön, aber ersetzt niemals das wahrhaftige Weihnachtsmarktfeeling.
Videoanrufe haben eine großen Platz in unserem Leben eingenommen. Die Kinder sehen so mit Abstand ihre Freunde und ich habe meinen ersten digitalen Mädelsabend so abgehalten.
Eine DER digitalen und nerdigen Erweiterungen in diesem Jahr ist unsere sprachgesteuerte Weihnachtsbeleuchtung, muss man nicht haben, macht aber Spaß wenn man sie hat.
Unsere Weihnachts-Favoriten |
Stichwort Wunschzettel und digitale Wünsche.
Ich denke, es kommt immer darauf an wie man es den Kindern vorlebt. Ja, unsere große Tochter wollte auch lange immer ein neues Smartphone, sie bekam immer unsere älteren Modelle, wenn wir ein neues bekommen haben. Wir argumentierten immer offen und ehrlich, dass alles Geld kostet. In diesem Jahr hat sie dann ihr erstes eigenes Geld verdient per Ferienjob und konnte sich den Wunsch erfüllen. Auf den Wunschzettel fanden immer alternative und in Maßen digitale Medien ihren Platz so auch in diesem Jahr. Auch die Jüngste hat eher Wünsche, die sich offline erfüllen lassen.
DER GEIST DER ZUKUNFT
Ich kann nicht in die Zukunft schauen, aber ich bin mir sicher wir werden auch in Zukunft von unseren Büchern, Filmen und CDs durch die Weihnachtszeit begleitet. Kein digitaler Adventskalender kommt an das Gefühl beim Öffnen des Schokoladenkalenders ran und ob Frank Sinatra oder Mariah Carey aus dem Radio oder dem Bluetooth Lautsprecher ertönen, spielt keine große Rolle, die Musik wird immer dieselbe sein. Ich werde weiterhin Weihnachtspost verschicken zusätzlich zu den digitalen Grüßen und ich bin mir sicher, Plätzchen backen sich nicht so schnell von allein.Ich kann nur hoffen, dass ich meinen Kindern auch so viel Traditionen und Erinnerungen mitgebe, welche sie irgendwann in ihre eigenen Familien tragen. Ob der Weihnachtsmann irgendwann mit dem Raumschiff kommt, aus Videotelefonie Hologramme werden und Geschenke nicht mehr per Post, sondern Teleportation zu uns finden das ist reine Spekulatius äh Spekulation.
Ich stelle fest, so viel verändert hat sich nicht. Klar aus der großen Kamera meines Vatis ist ein Smartphone geworden, welches auch gleich die Weihnachtspost oder Telefonate erledigt, aber es liegt immer an uns wie viel Digitalisierung wir zulassen. Ja, wir müssen mit der Zeit gehen, aber wir können Altbewährtes schätzen und uns bewahren. Ich persönlich merke wie mich die digitalen Medien, also Smartphone und Internet, auch echt stressen somit ist zu empfehlen, nicht nur für mich, auch öfter mal wieder das Smartphone bei Seite zu legen und einfach nur mal eine gute Schallplatte zu hören oder ein gutes Buch zu lesen.
Eine sehr schöne Idee für einen Beitrag - die Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens habe ich dieses Jahr auch das erste Mal meinen Kindern vorgelesen :-)
AntwortenLöschenWunderschön geschrieben, ich glaube eine
AntwortenLöschenMischung aus alt/neu macht jede Zeit interessant und ich denke unsere Kinder werden auch ein paar Traditionen in der Zukunft bewahren. :-)