Das Internet vergisst nicht - Privatsphäre ist ein MUSS.


Den Einstieg in das folgende Thema zu finden fällt mir bei diesem Beitrag etwas schwer, aber das oder die Themen beschäftigten mich in dieser Woche besonders und deshalb möchte ich es versuchen das KopfWirrWarr in Worte zu fassen.
Alles fing diese Woche mit der Netflix Serie "Tote Mädchen lügen nicht" an.
Diese Serie erschien im März auf Netflix und ging erst vollkommen an mir vorbei.
In den letzten Wochen laß und hörte ich dann immer mehr darüber, gute wie auch negative Kritik. Nachdem ich die Serie gegoogelt hatte stieg in mir die Neugier auf und ich fing Anfang der Woche an sie zu schauen. Zu der Handlung möchte ich gar nicht so sehr viel sagen, aber für die Leser unter Euch die diese Serie nicht kennen reiße ich die wichtigsten Fakten kurz an.
Ein 15 jähriges Mädchen beschließt ihrem jungen und zarten Leben ein Ende zu setzen aus verschiedenen Gründen, kleine und große. Bevor sie ihren Suizid begeht spricht sie diese Gründe auf Kassetten und verschickt diese an die Personen, die in unmittelbarem Zusammenhang mit den Gründen stehen. Und genau auf diese Kassetten und Gründe baut die Serie sich auf. 

Nun bin ich ein Mensch der ultra schnell in Storys eintaucht egal ob Filme, Serien oder Bücher. Ich fange dann sofort an zu Verarbeiten und überlege und stelle mir vor wie ich in der Situation gehandelt hätte. Der Tot und Menschen berühren und beschäftigen mich dann am meisten. 

Ich bin bei der Serie erst am siebten Teil angekommen, aber in mir passierte etwas und jetzt wird es schwer für mich den Bogen zu spannen, aber ich hoffe einfach es kommt bei Euch an wie ich es meine. Die sechste Folge war vorbei und ich saß auf der Couch, ging wie so oft bei Instagram online und scrollte die Bilder hin und her. Da sah ich dann die typischen Bilder vom Alltag oder den Kindern, von Bloggern und von Freunden. 

Was passierte in dem Moment in mir?

Punkt 1: Ich realisierte mehr denn je wie transparent wir uns mit den sozialen Medien machen. Ja, keine neue Erkenntnis, aber da ich gerade eine Serie gesehen habe in der das auch Thema war, war ich wohl in dem Moment der sensibel.
Es Wahnsinn wie viele Fotos Eltern von ihren Kindern in das Internet stellen frei zugänglich für jeden. Ich teile auch Bilder mit meinen Kindern, aber meistens sind sie da nie komplett drauf und ich habe sogar wieder welche gelöscht die ich nicht im Internet haben wollte. Aber gerade unter den Bloggern gibt es so viele Eltern die ganz einfach ihre Kinder frei im Internet zeigen. Bei Facebook und Instagram kann ich verschiedenen Einstellungen treffen was die Privatsphäre betrifft, aber auch weiß man doch nie ob der eine Freund sich trotzdem das Bild abspeichert und einen Screenshot macht. Auf dem Blog hat meine keine Einstellungen, da muss man selbst entscheiden was zeige ich Gott und der Welt. Auf einmal war ich richtig genervt von den sozialen Medien, von den Möglichkeiten von heute, obwohl ich doch so gern Sachen teile und poste. 

Punkt 2: Ich dachte an meine große Tochter mit der ich sowieso inzwischen Diskussionen über Snapchat und Co. führe. Sie ist 12 und bekommt natürlich auch durch mich mit was Bloggen und Co. bedeutet. Immer öfter sagt sie, dass sie auch gern einen Blog haben möchte oder Youtuber werden will. Ich beruhige sie dann damit, dass sie einfach noch zu jung ist und auch Bloggen und YT keine leichte Arbeit ist. Mein letzter Satz ist meistens: Das Internet vergisst nicht
Am jüngsten Beispiel von Bibis Beauty Palace sieht man wie eine falschen Entscheidung und falsche Menschen im eigenen Umfeld es schaffen das Internet gegen sich auf zu bringen. Bibis erster Song stellte sich als negative PR heraus und keiner weiß was gerade in ihre vor geht. Nun werden viele sagen, dass sie selber Schuld ist, aber warum müssen Menschen andere Menschen über die Medien so kaputt machen?

Erziehung heißt auch die Kinder zu schützen.

Wenn wir alle an unsere Teenagerzeit zurück denken fällt uns allen etwas ein was peinlich war, wo wir uns falsch entschieden haben. Stellen wir uns nun mal vor das hätten wir damals online gestellt oder noch schlimmer, jemand anderes hätte das online gestellt. Hätte uns das möglicherweise auch kaputt gemacht? 
Ich erinnere mich an Situationen wo ich mich schlecht fühlte, wo ich zu sah wie es jemanden anderen schlecht ging und ja auch ich habe anderen weh getan. Verbal, aber das tut manchmal mehr weh als Schläge. Und auch Euch fallen sicher solche Situationen ein. Auch meine Tochter kam schon weinend nach Hause, weil Kinder grausam sein können. Glücklicherweise hat sie sich mir anvertraut und ich konnte ihr helfen.

Nun denke ich an alle die Blogger und Personen die Fotos von ihren Kindern auf dem Blog veröffentlichen. Was wird sein wenn die Kinder 12 sind und deren Freunde ihre Namen googeln, auf die Fotos stoßen und sie dann damit konfrontieren? Wir als Eltern lieben unsere Kinder, können uns nicht vorstellen, dass man ihnen weh tut und können uns auch nicht vorstellen, dass mit den Fotos von uns Schindluder betrieben werden könnte, aber diese Option dürfen wir nicht ausblenden.
Wir wollen alle nur das Beste für unsere Kinder, es wird über das Stillen, das Impfen und die richtige Pflege diskutiert und sich teilweise so ein Kopf gemacht, aber Fotos von den Kindern werden einfach ganz schnell hochgeladen auf dem Blog und oft auf öffentlichen Profilen ohne Privatsphären Einstellung. Auch wenn man nicht überall die Bilder herunter laden kann, jeder Rechner und jedes Handy verfügt über Screenshot Möglichkeiten. Und somit hat man keine Kontrolle mehr über das Verbreiten. So könnte ich meinen Blog löschen, doch das Internet und die Köpfe vergessen nicht.

Besinnen wir uns und drehen etwas zurück, überlegen wir einmal mehr ob wir wirklich alles Mögliche online zeigen müssen und wollen. Auch als Blogger muss ich nicht alles zeigen und erzählen, wir haben es in der Hand unsere Kinder aktuell aber nicht, die müssen auf uns zählen.

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