Juli 2021 - Kapitel 4 und die Frage WAS NEHMEN WIR MIT?

Katharina steht im Mohnfeld in Radebeul

Heute ist der erste Freitag im Juli, 2021 ist nun ein halbes Jahr alt und nach einem halben Jahr Lockdown-Leben am Stück steht die, von so vielen herbei gewünschte, „Normalität“ vor der Tür? Was ist mit uns in den vergangenen 6 Monaten geschehen? Was nehmen wir mit aus dieser Zeit? Haben wir dazu gelernt? 

Die 3. Welle ist überstanden, das Impfen geht voran, gestern haben die Kinos wieder aufgemacht und so richtig sicher ist sich keiner wo man nun noch Maske tragen muss und wo nicht. Heute ist Freitag und den ganzen Morgen über hat es geregnet. Meine Stimmung war schlecht, keine Ahnung warum, vielleicht weil ich mich in der Pandemie tatsächlich verändert habe. Vielleicht, weil ich Hoffnung hatte und mir gewünscht habe die Menschen würden dazu lernen. Sie würden die Chance sehen an der Krise zu wachsen, zusammenzurücken und mehr füreinander einzustehen. 
Mit der Öffnung von allem, haben dies, jedoch die Meisten schon über Board geworfen oder auf dem Weg nach Mallorca im Flieger liegen lassen. Es hat sich nichts verändert, wir machen da weiter, wo wir vor einem halben Jahr aufgehört haben. Ein langer Winterschlaf scheint vorbei und nun drücken wir wieder von Pause auf Play. 
Ich komme mir wie ein Miesepeter vor, weil ich eine Maske aufhabe. Wenn mir einige ohne Maske entgegen kommen, habe ich den Zwang meine auch abzusetzen, obwohl es doch umgekehrt sein müsste. 
Es fühlt sich an wie der berühmte Traum auf der Stelle zu laufen und ich weiß gar nicht warum. Ich freue mich mal wieder auswärts gegessen zu haben oder liebe Menschen wiederzusehen, aber ich bin irgendwie entsetzt wie manche extrem schnell wieder zu ihrer „Normalität“ zurückkehren. 

Überforderung

Ich bin wieder viel schneller gestresst, ich vergesse Termine, da ich lange keine hatte, ich verliere mich wieder im Alltag und alles was in der Pandemie anfingt umgedacht zu werden, liegt nun auf Eis. 
Das Meckern geht weiter. Die Fußballnationalmannschaft ist aus der EM raus und schuld ist natürlich der Trainer und die Mannschaft und überhaupt. Eine Hasswelle greift um sich und ich denke mir es muss bei einem Spiel immer einen Verlierer geben. 
Es erschlägt mich einfach alles etwas und ich hoffe, ich bin nicht allein damit. Natürlich muss es irgendwie weiter gehen, aber ich bin auch realistisch und denke mir es könnte natürlich passieren wir müssen Ende des Jahres zurückrudern. Ja, wir leben im Hier und Jetzt, aber man denkt auch regelmäßig an morgen. 

mimimi...

Letztendlich bin ich enttäuscht von dem Verdrängungsmodus, Egoismus und dem auf der Stelle treten. Jeder muss seinen Weg finden und jeder leidet anders. Wo sich andere schwer im Lockdown getan haben, fällt mir das Zurückkommen schwer. Es wird werden und ich hoffe einfach nicht nur für 2 bis 3 Monate. Nach dem Regen kommt bekanntlich die Sonne.
Also was nehme ich für mich mit: Weiterhin positiv denken und mir selbst Zeit geben. Außerdem so gut es geht auf mich und mein Umfeld Acht geben. 

Hättet ihr gern ein Update was meinen Geschmacks- und Geruchsverlust angeht? 

Kommentare

  1. Danke für die ehrlichen Worte.
    Mir geht es da ähnlich und ich hoffe wirklich, dass wir den Herbst gut überstehen werden.
    Ich würde sehr gern ein Update zu deinem Geruchs- und Geschmackssinn haben.
    Glg Tina

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    1. Danke für deinen Kommentar. Ich hoffe auch. Ein ausführliches Update kommt :)

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