Vom Marktschwärmen und verpackungslosem Einkaufen
[unbezahlte Werbung/selbst gekauft/Erfahrungsbericht]
Eine ganze Weile suche ich nach Möglichkeiten meinen alltäglichen Einkauf Umweltfreundlicher, Nachhaltiger und bewusster zu organisieren. Ich möchte weniger Verpackung, mehr Regionalität und gute Qualität. Es fällt mir aber bisher schwer diese Dinge in meinen normalen Alltag zu integrieren.
Den Wocheneinkauf erledigt man gewöhnlich in der Kaufhallen, da schaut man schon genauer hin was man kauft, aber auf einen Markt komme ich nicht so einfach und brauch man etwas zwischendrin ist man schneller im Discounter. Ich gehe gern bei uns in den Bioladen, aber den gesamten Einkauf kann man im Bioladen nicht bezahlen. Also suche ich nach weiteren Möglichkeiten.
Wir haben in Dresden regelmäßige Markttage an mehreren Stellen, allerdings konnte ich bisher einen Marktbesuch nicht so richtig in meinen Wochenablauf integrieren, wenn ich nach Arbeit auf den Markt gehe sehe ich maximal die Erzeuger davon fahren. Die nächsten Hofläden sind auch ein Stück entfernt also dachte ich an solche Obst- und Gemüsekisten die man online vom Erzeuger bestellen kann. Diese gibt es aber meistens im Abo und ich möchte doch flexibel bleiben.
Vor einiger Zeit erfuhr ich von den Marktschwärmern, kleine Pop Up Märkte die an der selben Stelle zur selben Zeit in der Woche stattfinden. Das Konzept hat mich sofort überzeugt. Eine Woche lang kann man online die Produkte und die Erzeuger ansehen und bestellen, bezahlen geht im Anschluss auch ganz fix. Kurz vorm Markttag bekommt man dann seine Bestellnummer und kann an dem Tag des Marktes in einer bestimmten Zeitspanne seine Bestellung direkt beim Erzeuger abholen.
In Dresden gibt es inzwischen mit der Neustadt, Johannstadt und Striesen 3 Marktschwärmer Anlaufpunkte.
Der klare Vorteil für mich, ich kann nach der Arbeit direkt bei den Marktschwärmern vorbei schauen und bekomme meine frische Ware. Das ganze verläuft ohne Abo, brauche ich also mal nichts setze ich das Marktschwärmen aus. Über ein Newsletter wird man auf dem Laufenden gehalten und erfährt mehr über die Erzeuger und deren Produkte.
Mit der Ware bin ich voll zufrieden und man bekommt ein paar nette Worte und Infos von den Erzeugern dazu.
Bei den Marktschwärmern habe ich 10 Eier, Tomatensaft, Apfelsaft, 1 Brot, 1L Milch, Bärlauch Gnoccis und Äpfel gekauft.
Wenn ich dann einmal in Striesen unterwegs bin möchte ich das Marktschwärmen mit einem Besuch im neuen Unverpacktladen binnes verbinden. Auch davon haben wir inzwischen 3 Stück. Das Lose in der Neustadt, binnes in Striesen und Quäntchen in Pieschen. Vom Lose habe ich bereits letztes Jahr geschrieben nachzulesen HIER.
Im binnes ist das Prinzip natürlich ähnlich. Eigene Verpackung mitbringen, Leergewicht abwiegen und befüllen. Das Angebot ist groß an Grundnahrungs- und Waschmitteln. Dazu hat das binnes Gemüse, Obst, Eier, Milch und noch mehr im Angebot. Auch für die Zuckerschnuten gibt es Leckereien. Was mir hier immer wieder auffällt mit dem Wegfall der Verpackung entfällt auch die bunte Werbung und man kauft nicht nach Verpackung sondern nach Bedarf. Es hat immer etwas von Kaufmannsladen und das Gefällt auch den Kindern. Die Preise sind natürlich etwas anders als im Discounter, dafür hat man auch top Ware, etwas für die Umwelt getan und ein tolle Einkaufserlebnis.
Bei meinem letzten Einkauf habe ich Bonbons, Sonnenblumenöl, Nudeln, Müsli, Waschpulver und eine Zitrone mitgenommen.
Für mich ist das ein Anfang meinen Einkauf nachhaltiger zu gestalten und in den Alltag zu integrieren. Wie gestaltet sich bei euch der Einkauf? Denkt ihr auch über solche Lösungen nach oder praktiziert ihr sie sogar schon?
Mehr zu den Marktschwärmern unter Marktschwaermer.de und binnes www.binnes-unverpackt.de.
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