"Sie fragt sich wie es gelaufen wäre, ohne Kinder..."

2007 - ich zarte 18 Jahre (Tochter 2 Jahre) in der Scheune Dresden

"Ne ganz normale 50 Stunden Woche. Heim kommen und erstmal für die Kleinen kochen, ist für sie ja kein Problem, weil die Kids für sie an erster Stelle stehen. Sie fragt sich wie es gelaufen wäre, ohne Kinder, selber Laufen lernen, aber ihr Tag lässt keine Pause zu. Sie will träumen, macht die Augen zu. Wenn sie tanzt ist sie wo anders, für den Moment, dort wo sie will (...)"

Max Giesinger singt mit diesen Zeilen von seiner Mama die seine Erziehung, Haushalt und Job unter einen Hut bekommen musste und sich manchmal auch einfach mal eine Auszeit wünschte oder einen Moment des Rückzugs benötigte. 
Ich gestehe ich brauchte ein paar Anläufe für dieses Lied und ich kann es nicht einfach so hören, dieses Lied regt mich immer selber zum Nachdenken an. 


Mein regionaler Radiosender hat wohl als beste Sendezeit für den Song die Abendbrot-Koch-Zeit ausgesucht, vielleicht weil da viele Mütter am Herd stehen und dabei Musik hören so wie ich. Und ungelogen mehrmals in der Woche stehe ich am Herd und es ertönen die oben geschriebenen Zeilen. 
Ich brauch mich da gar nicht in die Mutter hineinversetzen, denn ich bin selber auch so eine Mutter. Seit ich 16 Jahre alt bin gibt es die Momente in denen ich Träume oder kurz aus dem Alltag fliehe, aber nicht, weil ich mein Leben nicht mag, sondern einfach weil es interessant ist zu überlegen was würde ich machen wenn. Dabei bereue ich nicht den Fakt Mutter zu sein, ich denke einfach nur nach.

Wo würde ich jetzt sein wenn ich nicht Mama wäre? Nun, das kann keiner sagen, ursprünglich wollte ich eine schulische Ausbildung zum Gestaltungstechnischen Assistenten machen, dann hätte ich wohl nicht die Ausbildung gemacht und somit auch nicht meinen jetzigen Partner getroffen und auch nicht diesen zweiten kleinen Schatz bekommen. Ich könnte überall sein, aber das Schicksal und das Leben hatten diesen Plan für mich und das ist auch gut so.

Das Lied stimmt mich sehr traurig, einfach weil es so traurig klingt und total emotional ist. Es kommt so rüber als wäre es eine arme Mama mit der man Mitleid haben muss, weil sie doch so viele Träume hat und diese nicht leben kann. 
Ist das so? Kann man als Mama seine Träume nicht leben?
Ich weiß es nicht. Man ist nicht so spontan, nicht unbedingt flexibel, man sieht nicht so viel von der Welt, aber man ist nie allein. 
Unendliche Liebe erfahren wir von unseren Kindern und auch wenn sie sich nicht für jedes Abendbrot bedanken so sind sie uns sehr wohl dafür dankbar, dass wir sie bekochen. Wir prägen sie für das Leben und geben unser bestes mit auf ihren Weg. Kinder erfüllen unsere Umgebung mit Leben und Liebe. Kinder erinnern uns an unsere eigene Kindheit und erhalten das Kind in uns selbst. 

Und irgendwann wenn die Kinder groß sind und selber Eltern, dann sind wir für uns, können uns zurückziehen oder die Nächte durchmachen. Wir können die Welt bereisen und machen was wir wollen, wir werden aber auch unsere Kinder vermissen und egal wie schwer es in der Woche zwischen Arbeit und Familie war, es war schön. 
Immer wenn ich meine Kinder ansehe, sehe ich wofür ich das alles mache. 



Ein großes Danke geht raus an meine Mutti und ein dicker Daumen an Euch Muttis da draußen, weiter so!

Kommentare

  1. Liebe Katharina, du hast Recht, man denkt automatisch nach, wenn man das Lied im Radio hört. Aber so extrem, wie es dargestellt wird, finde ich es nicht. Ausser man hat noch ein Baby zuhause.. ;)
    Aber sobald die Kinder im Kindergartenalter sind, finde ich kann man wieder alles machen, was man machen möchte. Vorausgesetzt da ist jemand, der mithilft. Und auch mal aufpasst, wenn man die Nacht durchmachen möchte.
    In dem Moment, wo du in einer Situation bist, die dir zeigt, wie es ohne deine geliebten Kinder ist, wünscht du dir deine Kinder sofort wieder zurück. :)
    Liebe Grüße
    Tatjana

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    1. Auf jeden Fall, ich möchte nicht ohne meine Kinder sein, die Freude und das Glück überwiegen total :)

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  2. Wundervolle Worte, meine Liebe :-) <3 Mir persönlich geht es immer so, dass ich meine Lieblinge sofort vermisse, wenn sie mal nicht da sind. Klar, was wäre wenn... ein paar Mal habe ich darüber auch schon nachgedacht, aber irgendwie will ich mir das gar nicht vorstellen, denn so wie es jetzt ist, finde ich es einfach wundervoll :-) LG

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    1. Liebes, danke für Deine Worte. Ja immer wenn meine Große auf Klassenfahrt ist oder so, setze ich mich manchmal in ihr Zimmer und dann ist so leer, dann kann ich es kaum erwarten, dass sie wieder kommt.

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